Euer Schicksal anerkennen, Eure Welt annehmen als eine Schule, die in der Werdung von Euch selber ihr Ziel und ihre Würde hat. Dankbaren Herzens und wachen Geistes sollt lhr den Euch gestellten Aufgaben Eure Fähigkeiten und Begabungen zur Verfügung stellen und an ihnen und durch diese Euch veredeln. Der Mensch ist das höchste Erzeugnis der Natur. Er steht auf der ersten Sprosse des Geistes, mit den Füssen auf dem Boden, mit dem Kopf im Himmel. Geht also aufrecht durch Euer Leben, ertragt die Spannung zwischen unten und oben und vergesst nie, wo Eure wahre Heimat ist. Werde, der Du bist, sei Euer Credo, niemals aber: Bleibe, der Du warst!
aus dem 15. Brief
Die einzige Freiheit, die lhr heute besitzt – lhr dürft sie niemals unterschätzen! – ist, zu entscheiden, wem lhr dienen wollt. Noch immer gab es mindestens zwei Herren, weil sonst die Freiheit
der Entscheidung hinfällig würde.
aus dem 29. Brief